GARTENTIPPS

Ein gesunder Garten, mit gesunden Pflanzen entsteht dauerhaft am leichtesten, wenn sich sein Ökosystem im Gleichgewicht befindet.
Unsere Gartentipps sollen Ihnen helfen das zu erreichen.

Herbstzeit ist Pflanzzeit

Im Herbst ist die perfekte Zeit zum Pflanzen, sowohl für Stauden, als auch für Sträucher und Bäume. Der Boden ist im Herbst feuchter, womit den Pflanzen das Anwachsen leichter fällt und wir sparen uns viel Zeit beim Wässern. Was natürlich nicht heißt, dass man gar nicht gießen muss!

Die Menge des Gießens entscheidet sich je nach Wetterlage, ob der Herbst golden oder verregnet ist. Eine frische Bepflanzung braucht auf jeden Fall Ihre Pflege.

Was im Herbst ganz besonders toll ist, es gibt nun wieder BLUMENZWIEBEL zu kaufen. Diese sind nur in dieser Jahreszeit erhältlich, weshalb man jetzt reagieren und zuschlagen sollte. Im Frühjahr ist die Freude groß, wenn die ersten Farben im Beet herausblitzen und die Schneeglöckchen, Tulpen und Narzissen den Frühling ankündigen. Das Angebot ist riesig, egal ob bei der Blühfarbe, Wuchshöhe oder Blütezeitpunkt, man kann hier aus einem großen Potpourri auswählen und für jeden ist das passende dabei. Von langstieliger, einfach oder gefüllt und qietschrosa blühenden Tulpe bis hin zur klassischen, gelben Trompeten-Narzisse. Unser Gemüt und das von Bienen und anderen Insekten, erfreut sich daran im Frühling auf jeden Fall.

Der Herbst ist zudem eine gute Jahreszeit für die Pflege und den Rückschnitt von Gehölzen. Sobald Gehölze keine Aktivität (Photosynthese) mehr zeigen, werden keine Nährstoffe aus dem Boden mehr aufgenommen, eine Düngung ist ab Oktober also nicht mehr nötig. Sie werfen ihr Laub ab und mit einem professionellen Schnitt vom Fachmann kann die Krone/der Habitus ausgelichtet, reduziert und verjüngt werden. Sträucher kann man sogar komplett auf den Stock setzen, dass bedeutet man kann diese bis kurz über dem Boden abschneiden. Der Austrieb im Frühjahr ist dadurch frisch und vital und man erhält einen kompakten und wunderschön geformten Strauch im Frühjahr.

Hecken schneiden - was ist zu beachten

Gartenliebhaber legen meist großen Wert auf einen gepflegten Garten und schöne Hecken. Der richtige Zeitpunkt, Hecken zu schneiden ist nicht nur für die Pflanzen wichtig - auch gesetzlich gibt es Vorgaben:
Vom 1. März bis 30. September ist es auch in privaten Gärten verboten, Hecken zu entfernen oder deutlich zurückzuschneiden. Hintergrund ist, dass Tiere während der Brutzeit nicht gestört werden. Eine Ausnahme besteht dann, wenn der Heckenschnitt zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit dient und dieser nicht zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt werden kann. Vorsichtige und schonende Form- und Pflegeschnitte sind aber auch ganzjährig erlaubt.
• Bei einem Schönheitsschnitt vorab trotzdem prüfen, ob sich Vögel in der Hecke eingenistet haben. Sollten Sie einen Nistplatz entdecken, verschieben Sie den Heckenschnitt um ein paar Tage bis Wochen, bis die Jungvögel ihr Nest verlassen haben.
• Viele Hobbygärtner sehen den Johannistag am 24. Juni als idealen Zeitpunkt, um Hecken zu schneiden. In dieser Zeit hat sich bereits der Jahrestrieb der Gehölze gebildet und der zweite steht kurz bevor. Einige Experten empfehlen auch einen ersten stärkeren Heckenschnitt Mitte bis Ende Februar und eine zweiten, schwachen Heckenschnitt im Sommer, damit die Hecken gleichmäßiger und dichter wachsen. Vorteil des Rückschnitts im Februar: die Nistzeit hat noch nicht begonnen, die Triebe sind frisch und kraftvoll und die Hecke hat bis zum nächsten Schnitt genügend Regenerationszeit.
• Experten-Tipp: Schneiden Sie die Hecke an einem bewölkten Tag. So wird ein schnelles Austrocknen der Äste an den Schnittwunden durch Sonneneinstrahlung vermieden.
• Ein professioneller Heckenschnitt erfordert das richtige Gartenwerkzeug: Für sehr kleine Hecken bzw. Büsche oder einen genauen Formschnitt empfiehlt sich der Einsatz einer manuellen Schere. Bei kleinen bis großen Hecken erleichtert eine elektrische oder akkubetriebene Heckenschere den Heckenschnitt.
• Die ideale Schnittform ist trapezförmig/konisch: oben schmaler und unten breiter. Bei falschem Schnitt (unten schmaler) würden die unteren Blätter kaum Licht bekommen und so mit der Zeit kahl werden.
• Experten-Tipp: Seitlich an den Hecken zwei Stäbe aufstellen, in der gewünschten Höhe eine Schnur spannen, die als Hilfslinie für einen geraden Heckenschnitt dient.
• Es ist besser, öfter und weniger zu schneiden, dadurch werden die Hecken dichter und schöner.
• Nach dem Schneiden die Hecken düngen – vor allem wenn Rindenmulch aufgetragen wird, da der Mulch dem Boden Nährstoffe entzieht.
• Schnittwerkzeug sollten regelmäßig geschärft, gereinigt bzw. desinfiziert werden.

Pflanzenschutz

Alte und neue Abwehr-Tricks gegen Schnecken
Schnecken lieben die Dunkelheit und Nässe. Bei Regenwetter kriechen sie oft über die Gartenwege. Am aktivsten sind sie nachts und richten dann die größten Schäden an.

So wird sich in nassen, schneckengeplagten Sommern sicher noch mancher Gärtner daran erinnen, dass Großmutter oder Urgroßvater Sägemehl um junge Pflanzen ausstreuten. Dieses trockene, holzige Material scheuen die schleimigen Tire und das Mehl bleibt an ihren Körpern kleben. Aber es gibt noch zahlreiche andere nützliche Tipps und Tricks, mit denen man diesen Plagegeistern zu Leibe rückt:

Abwehrzonen & Schneckenfallen:

• Gesteinsmehl: als schützenden Ring um schneckengefährdete Kulturen und Jungpflanzen streuen. Bei schönem Wetter morgens über die taunassen Blätter gepudert, schützt der Gesteinsstaub auch vor Erdflöhen und anderen Insekten. Vorbeugend auch gegen Pilzerkrankungen wirksam.
• Algenkalk: ähnliche Wirkung wie Steinmehl. Als Abwehr-Zone um gefährdete Pflanzen oder als Stärkungsmittel über die Blätter streuen.
• Holzasche: als Schutzzone ausbreiten. Bitte beachten: Gesteinsmehl, Algenkalk und Holzasche wirken nur bei trockenem Wetter.
• Sägemehl: zwischen jungen Bohnen, um Dahlientriebe und zwischen den Erdbeeren ausgelegt, hält dieses trockene Material Schnecken fern und dient gleichzeitig als Mulch, der sich langsam zersetzt.
• Scharfer Sand: ein einfaches und lange wirksames Mittel gegen Schnecken. Die Tiere kriechen nicht über die scharfkanigen, winzigen Quarzkristalle und wirkt bei jeder Witterung
• Bierfalle: Mit Bier gefüllte Schneckenfallen (aus dem Gartenhandel oder selbstgebastelt) locken mit dem Geruch von Hopfen und Malz Schnecken magisch an.

Vorbeugende Maßnahmen:

• Um gefährdete Gewächse schneckenabwehrende Gewächse pflanzen z.B. Senf, Kapuzinerkresse, Salbei, Ysop oder Thymian. Sie müssen ausprobieren, was in Ihrem Garten den meisten Erfolg verspricht.
• Mulchdecken aus Farn- oder Tomatenblätter halten Schnecken ebenfalls von den Beeten fern. Achtung: in regenreichen Wochen und bei schweren Böden nur dünne Mulchschichten auslegen. Bodendecken öfter erneuern. Unter dickem Mulch können im feuchten Dunkel Schneckparadiese entstehen.
• Im Kompost darauf achten, dass ich keine Schnecken einnisten und dort ihre Eier ablegen.
• Natürliche Schneckenvertilger: versuchen Sie einige nützliche Tiere im Garten heimisch zu machen: Igel, Spitzmäuse, Kröten, Laufkäfer, Zauneidechsen, Blindschleichen oder teilweise Amseln. Auch Weinbergschnecken reduzieren das Eigelege der Nacktschnecken. Als Schneckenfänger geeignet sind auch Laufenten.
Praxistipp für den Rasen
Interview mit Gärtnermeister Michael Würfel
Lieber Michael, schaut man sich den Garten an, fällt neben wunderschönen Blumen und Sträuchern ein perfekter Rasen ins Auge.
Ja, der Rasen steht mitunter an erster Stelle. Ihm sollte man eine große Aufmerksamkeit im Gartenjahr schenken.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Rasenpflege im Frühjahr?
Der beste Zeitpunkt ist, wenn der Schnee weg ist, der Boden wärmer wird und eine kleine trockene Schicht auf dem Rasen liegt.
Die Bodentemperatur sollte über 9° C haben. Ab dann geht das Bodenleben richtig los.
Wie konkret mache ich das?
Als erstes muss der Winterdreck entfernt und der Schneeschimmel aufgerecht werden. Dem Rasen sollten Nährstoffe zugefügt werden.
Sofern geschädigte Stellen vorhanden sind und die Temperaturen schon ausreichen, kann nachgesät werden.
Klingt nach viel Arbeit!?
Ein schöner Rasen ist kein Problem, wenn man weiß wie und einige Sachen dabei beachtet. Das Geheimnis liegt an der konsequenten Nährstoffversorgung und am richtigen Mähen - die Schnitthöhe sollte nicht tiefer als 4,5 cm sein.
Welchen Rasendünger empfiehlst Du?
Für das Frühjahr empfehle ich Dünger, die stickstoffbetont sind. Ob organisch oder mineralisch ist jedem selber überlassen.
Der Stickstoff ist für das Blattgrün und Längenwachstum zuständig.
Stichwort "Vertikutieren" - wann mach ich das?
Bloß nicht zu früh! Die beste Zeit ist Juni bei trockenem Wetter. Der Rasen sollte kurz gemäht sein.
Dann wird vertikutiert und gedüngt. Ganz wichtig: anschließend unbedingt wässern – oder erst düngen, wenn Regen ansteht.